Ursel Haaf Fotografie

Über mich

"Man muss sich beeilen, wenn man noch etwas sehen will.
Alles verschwindet."
Paul Cezanne

10 Jahre lang arbeitete Ursel Haaf als Tontechnikerin bei der "multiartistic performing group" Gen Verde und übernahm die Dokumentation der Tourneen und fotografierte auch anspruchsvolle Motive für Broschüren, Werbematerial und Poster. Ein nächster Schritt war die Gestaltung von farbigen Bühnenhintergründen mit fotografischen Motiven. Geeignete Bilder entstanden in zahlreichen Experimenten mit Licht, Wasser oder mit Gegenständen. Ein Professioneller der Lichtbildkunst, Franco Lucillini, Verona, begleitete Ursel Haafs erste autodidaktische Schritte. Irgendwann begann sie, als "freie Künstlerin" zu arbeiten und Fotokarten, Poster und ähnliches zu produzieren.

Den Augenblick festhalten, einen Eindruck, eine Perspektive in ein Bild fassen, ist eine Kunst. Wenn die Kunst das Bemühen ist, neben der wirklichen eine menschlichere Welt zu schaffen, dann sind gerade heute Bilder lebensnotwendig, selbst wenn wir von ihnen überflutet werden. Blenden, Belichtungszeiten, Brennweiten und Tiefenschärfe können der „fotografische Pinsel“ sein, mit dem aussagekräftige Bilder gestaltet werden, wenn sie aus ihrer bisherigen ganzheitlichen, formalen Betrachtung befreit werden, wenn sie sich in Details auflösen.

Das ist Ursel Haaf gelungen. Mit fast mikroskopischer Sicht hat sie Motive entdeckt, die sich aus alltäglicher fotografischer Bildgestaltung allein dadurch abheben, dass sie Details preisgeben, die sich zu surrealistischen Sujets verselbstständigen und trotzdem poetische Ausdruckskraft nicht vermissen lassen. Realistisch dargestellte Objekte der Erfahrungswelt aus ihrem Kontext herauszulösen und sie einer neuen Sichtweise zuzuordnen, den Betrachter auf eine ihm unbekannte Ebene hinzuführen, das ist Ursel Haaf mit ihren Fotos meisterhaft geglückt.

Heinz Weber, Regisseur, Essen